Lebendiger Berichten – aber wie?
Journalistische Darstellungsformen im Überblick

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Wenn Sie in Ihrer Kunden- oder Mitarbeiterzeitung einen Bericht nach dem anderen folgen lassen, werden Sie Ihre Leser schnell langweilen. Der Journalismus bedient sich deshalb unterschiedlicher Darstellungsformen.

Mit den verschiedenen journalistischen Textarten bieten Sie dem Leser Abwechslung und führen ihn aus verschiedenen Blickwinkeln an den Inhalt heran. Copyright: JagerPR

Den Leser aus mehreren Blickwinkeln an ein Thema heranzuführen, macht die Berichterstattung abwechslungsreicher, lebendiger und besser. Spielt z.B. eine Person eine wichtige Rolle, ist ein Interview sinnvoller als ein Bericht. Bevor Sie zu schreiben beginnen, sollten Sie sich entscheiden, welche journalistische Darstellungsform Ihr Text haben soll. Die wichtigsten finden Sie hier kurz zusammengefasst:

Kurz und knackig – die Nachricht

Sie informiert kurz und wertfrei über aktuelles Geschehen, eine eigene Meinung ist nicht erwünscht. Kurze und klar formulierte Sätze zeichnen die Nachricht aus. Als Basis für die Information dienen ihr die W-Fragen: Was ist passiert, wann, wo, wie, warum? Eventuell noch: Wer hat dies mitgeteilt? Die oberste Regel beim Verfassen einer Nachricht: Das Wichtigste kommt zuerst!

Beispiel: Das war das Sommerfest 2013
Vom Tag in die Nacht gefeiert wurde im Congresspark am 26. Juli auch beim diesjährigen Sommerfest der Firma XY. Das Thema „schwarz-weiß“ wurde zum Dress-Code, dem über 600 Gäste folgten und einen feierlichen Abend erlebten. Bestens unterhalten wurden die Gäste von der Beispielband.

Der Bericht – der große Bruder der Nachricht

Ist die Nachricht ausführlicher, spricht man von einem Bericht. Er ist die häufigste Darstellungsform in den Print- und Online-Medien. Auch er ist informativ, verzichtet auf eigene Meinung und beginnt mit der wichtigsten Information zuerst. Trotzdem kann der Bericht im Gegenzug zur Nachricht lebendiger sein, indem man z.B. kurze Zitate einfließen lässt. Bei oben genannten Beispiel könnte ein Statement des Firmenchefs oder des Organisators zum Sommerfest einfließen.

Bilder im Kopf – die Reportage

Die Reportage gilt als die „Hohe Kunst des Journalismus“. Der Schreibende berichtet von Ereignissen, die er miterlebt hat. Auch Gefühle und Eindrücke haben hier Platz. Die Reportage vermittelt dem Leser, direkt am Geschehen teilzunehmen. Erreicht wird das durch Zitate, handelnde Personen, Sinneseindrücke wie Gerüche, Geräusche oder Farben, durch Bilder, Metaphern oder den Wechsel des Blickwinkels von einem Detail zum großen Ganzen. Für die Berichterstattung zu unserem Sommerfest heißt das: wie war die Musik, wie das Essen, wie die Laune der Gäste? Stimmung und Atmosphäre sollen dem Leser auch im Nachhinein greifbar werden.

Frage-Antwort-Spiel – das Interview

Interviews lassen sich sehr gut einsetzen, um ein Thema oder einen Sachverhalt in abwechslungsreicher Gesprächsform zu erzählen. Interviewpartner für unser Sommerfest könnte z.B. der Organisator sein, der Firmenchef selbst oder z.B. der Caterer, der für das leibliche Wohl von 600 Gästen sorgen muss. Wichtig für den Interviewer ist dabei, sich gut vorzubereiten und möglichst präzise Fragen zu stellen. Das Gespräch wird niemals wortwörtlich wiedergegeben, sondern im Anschluss „geglättet“. Dabei muss der Interviewer darauf achten, keine Aussagen zu verzerren. Wer auf Nummer sicher gehen will, legt das Interview seinem Gesprächspartner noch einmal zur Kontrolle vor.

Der Kommentar – pure Meinung

Im Kommentar ist die eigene Meinung gefragt, Fakten rücken in den Hintergrund. Der Kommentar wägt Pro und Contra ab, stellt Thesen auf, zieht Vergleiche heran und bildet Argumentationsketten. „Das Sommerfest ist unverzichtbar“ – der Autor bezieht bewusst Stellung zu einem Thema und regt zur Meinungsbildung an.