Warum Sie den Bildtitel nicht vernachlässigen sollten

Nicht nur schöner zum Durchblättern: Volumenpapier.
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Der Bildtitel ist ein oft unterschätztes Gestaltungselement. Oder hätten Sie gewusst, dass der Bildtitel gleich nach der Überschrift am häufigsten gelesen wird? Darum lautet ein wichtiger journalistischer Grundsatz: „Kein Bild ohne Bildtitel“.

Eine wichtige journalistische Regel lautet: Kein Bild ohne Bildtitel.

Ein gut gewählter Bildtitel kann den Leser in den Text führen und eine Brücke zwischen Bild und Text schlagen. Die Kernbotschaft des Textes sollte beim Schnellleser ankommen. Bei der Formulierung gibt es einige wichtige Punkte zu beachten.

Nichts Offensichtliches beschreiben

Im Bildtitel sollte nicht beschrieben werden, was im Bild ohnehin offensichtlich zu sehen ist. Wenn auf einem Foto ein Sonnenuntergang zu sehen ist, ist eine Bildunterschrift wie „Ein wunderschöner Sonnenuntergang“ überflüssig. Der beschreibende Bildtitel kann jedoch bei einem Foto einer Bergkette verwendet werden, wenn die Namen der Gipfel aufgezählt werden. Die Bildunterschrift dient auch dazu, um Personen im Bild zu benennen. Wenn darauf mehrere Personen zu sehen sind, braucht der Leser einen Hinweis, in welcher Reihenfolge diese aufgezählt werden (z. B. „von links“ oder „v. l. n. r.“). Ab fünf Personen, müssen nicht mehr die einzelnen Personen aufgezählt werden. Sie können stattdessen beschreiben, was die Gruppe darstellt, z. B. die Belegschaft eines Unternehmens oder die Teilnehmer einer Veranstaltung.

Bringen Sie die Bildaussage auf den Punkt

Bei abstrakten Bildern oder Abbildungen, deren Aussage sich nicht sofort erschließt, kann die Bildunterschrift dem Betrachter erklären, wie das Bild zu verstehen ist. Dabei ist es wichtig, möglichst kurz und konkret den Wesenskern des Bildes zu beschreiben. Sagen Sie dem Leser, was auf dem Bild dargestellt wird und was das Bild mit Ihrem Text zu tun hat.

Machen Sie Lust auf mehr

Erklären Sie was das gewählte Bild mit Ihrem Text zu tun hat.

Wenn das Bild nicht direkt etwas mit dem Inhalt Ihres Textes zu tun hat und auch die Überschrift keinen Zusammenhang herstellt, ist ein ergänzender Bildtitel sehr nützlich. Er schlägt eine Brücke zwischen Bild und Text. Die Bildunterschrift soll nicht mehr als fünf Zeilen lang sein. Die Information, die Sie hier weitergeben, muss also sehr kompakt sein, damit auch der Leser, der die Seite nur überfliegt, die Kernbotschaft des Artikels versteht. Ist der Bildtitel gut formuliert, weckt er die Neugierde des Lesers und zieht ihn in den Text.


Kein Bildtitel, wenn …

In manchen Fällen ist eine Bildunterschrift nicht notwendig. Das ist der Fall, wenn das Bild mit der Überschrift eine Einheit bildet und die Überschrift den Bildtitel ersetzt. Das Gleiche gilt auch bei Kurztexten, die auf den Bildinhalt eingehen. Kurzmeldung und Bild sollten inhaltlich zusammenpassen.

Versetzen Sie sich bei der Formulierung des Bildtitels in die Position des Lesers. Stellen Sie sich dabei folgende Frage:

  • Kann jemand, der mit dem Inhalt des Textes nicht vertraut ist, die Aussage des Bildes nur mit Hilfe des Bildtitels richtig deuten?
  • Klärt der Bildtitel Fragen, die sich bei der Betrachtung der Abbildung ergeben?
  • Verweist der Bildtitel auf den Inhalt des Textes?
  • Wurde die Kernbotschaft des Textes im Bildtitel wiedergegeben?
  • Macht der Bildtitel Neugier auf mehr?
  • Sind die Informationen im Bildtitel präzise genug?
  • Wurde jede relevante Person oder Sache identifiziert?